Sieben Götter?
Die vielen Namen schwirren dir im Kopf rum. Immerhin ist es nicht ganz so wie bei den Griechen, Römern oder Germanen. Sieben gehen ja irgendwie noch. Neugierig willst du durch den Tempel gehen, die große Halle gehen, aber Breanos schüttelt den Kopf. Zutritt nur für Wächter. Du kannst froh sein, dass du durch die Chroniken stöbern kannst.
Der Sieben-Gott-Glaube
Du liest, die dünnen Seiten der Chroniken in deiner Hand. Plötzlich zittert deine Hand, und ein kleiner Riss läuft durch die Seite. Du schaust nervös auf, aber keiner nimmt dir das Buch weg. Also senkst du den Kopf und liest weiter.
Du willst mehr wissen: Welche Feiertage gibt es? Welche Rituale?
Doch in dem Moment, als du umblättern willst, um mehr zu erfahren, wird dir doch das Buch aus den Händen genommen.
„Die nächsten Seiten sind nichts für Fremde“, brummt Breanos freundlich aber bestimmt.
Schon seit dem alten veglirischen Reich beteten die Menschen im Süden der Nordhalbkugel die Hohegöttin Esilia an. Als sich das Reich weiter in den Norden ausbreitete kamen durch die anderen Kulturen 6 Götter hinzu, die sich die Aufgaben teilten.
Esilia blieb die oberste Göttin – sie verteilt die Weisheit und Gerechtigkeit und ist die Göttin der Wächter.Darunter stehen:
Tokos – Gott des Krieges und Kampfes
Migarus – Gott der Jagd und Ernährung
Nereson – Gott des Schlafes und des Todes
Ayescha – Göttin der Liebe und der Familie
Lemira – Göttin der Fruchtbarkeit und des Lebens
Januva – Göttin der Schönheit und der LustFür jeden der Götter gibt es einen eigenen Orden unter den Menschen, eigene Tempel, Priester und Feiertage. Jeder Gott beansprucht sein eigenes Ritual, doch gehen alle Götter gleichzeitig in die großen Riten der Menschen mit ein und Hochzeit, Krönungen und Beerdigungen finden im Namen aller statt.
Der Esilienorden ist nicht der Wächterorden, wohl aber aus diesem hervorgegangen, als die Trennung von Mensch und Magie vollzogen wurde.
Die Wächter selbst waren es, die den Glauben an Esilia (und die anderen 6) weit in den Norden hineingetragen haben und selbst heute sehen sie es als ihre Aufgabe an, auch in Salirien zu missionieren. Der Schutz der Menschheit hänge davon ab, so glauben sie, denn nur so sei garantiert, dass die Menschen von der Magie nichts wissen.
Die Orden der Menschen sind jedoch nicht durchzogen von den Wächtern, hier mischen sie sich entsprechend ihrer Regeln nicht ein. Auffällig ist jedoch, dass wenn es hellsichtige Menschen gibt, die, die an der Schwelle der Magie stehen und in der Lage sind das Licht der Wächter zu sehen oder die krasonische Macht, dass diese in vielen Fällen ein Zuhause im Orden finden, meist unter Esilia oder Nereson.
Der Sieben-Gott-Glaube
„Das Leben im Orden ist ruhig, beschaulich, voller Disziplin und Rituale. Es ist nicht einmal besonders einsam, denn dort lebt man in einer großen Gemeinschaft. Aber es fehlt an Lebendigkeit, an Abenteuer, an Abwechslung. Würde man mich zwingen, dorthin zurückzukehren – ich wüsste nicht, ob ich die stille Einkehr aushalten könnte.“
Der Sieben-Gott-Glaube
- Entstehung: Ursprünglich Glaube an Esilia, später erweitert
- Götter: Sieben. Neben Esilia gibt es 3 Götter und 3 Göttinnen.
- Organisation: Orden für jeden Gott
- Bildung: Schreiber sind meist Ordensanhänger.
- Gotteshäuser: Tempel in den Städten und Burgen, Statuen und Schreine in ländlichen Regionen
Fragen der Leser
Gibt es Frauen in den Orden?
Nein, tatsächlich sind die Orden rein von Männern geführt und besetzt. Das rührt aus der Zeit der Gründung des Wächterordens und wurde bis zum jetzigen Zeitpunkt (ca 1302) nicht geändert. Wird Zeit, oder? Es gibt allerdings in jeder Stadt und oftmals auch auf den Burgen und in größeren Dörfern die Gemeinschaft der Felica (also zumindest in Nidaren), die sich mit Heilen und Helfen im Alltag beschäftigen. Dazu aber ein anderes Mal mehr. Achja, und an Gottesritualen in Tempeln nehmen auch Frauen (in den hinteren Rängen) teil. Und Priester dürfen verheiratet sein und Familie haben und die Familien sind oftmals mit in die Tempelarbeiten eingebunden.
Was ist mit dem Glauben in Salirien?
Ganz im Norden von Salirien hat sich in kleinen Enklaven der Glaube an Sranakos (der gütige Vater) gehalten. Ich bin mir sicher, dass das in Zukunft noch eine Rolle spielen wird.
Hat Esilia die lichte Magie gegeben?
Wenn du die Wächter fragst: Ja. Durch sie kam der goldene Wächterschild zu den magiebegabten Menschen, die nicht zu den Krasos wurden. Seltsam nur, dass es auch im hohen Norden lichte Magienutzer gab, oder?
Wo steht der größte Tempel?
Der größte Tempel Nidarens steht in Tokofe und ist der Tempel der Wächter. Er besteht nicht nur aus einem Gebäude sondern aus mehreren, von denen eines sogar den Menschen frei zugänglich ist.
Wie steht es um die Beziehung zwischen Regierung und Religion?
Der König Nidarens regiert frei und unabhängig das Land, ist jedoch an diverse Riten aus dem Glauben gebunden. Der Glaube und die dahinterliegenden Auffassungen ziehen sich durch die Eide und durch das Verständnis der Menschen vom Leben hindurch und lässt sich somit nicht klar trennen. Auch gibt es an jedem großen Adelshof einen Berater aus einem der Orden und die Schreiber sind ebenfalls Ordensanhänger. Es gibt jedoch keine Regionen, die von Ordensanhängern regiert werden, das liegt allein in der Hand der Adligen – und diese gehören keinem Orden an.
Beormere wächst mit jeder Frage.
Wenn du noch tiefer eintauchen willst – in Andrargs Schriften, die Krasos oder die Unterwelt – dann abonnier den Krasonischen Boten und hilf mir, die Schriften weiterzuschreiben. Oder stell Nerex direkt Fragen. Er liebt es, darauf zu antworten. Meistens reiße ich ihm aber das Blatt aus der Hand und schreibe doch lieber selbst etwas dazu.
Könntest du in einem Orden leben?
Während du dir diese Frage stellst, schaust du sehnsüchtig zu dem Buch in Breanos Hand hinüber. Aber er lächelt nur und schüttelt den Kopf, weißt auf den Ausgang aus dem Tempel.Wenn du hier sowieso nicht mehr erfahren kannst, könntest du auch in Aethels Taverne zurück gehen. Vielleicht ist einer der Gäste bereit, mit dir über Wächter, Krasos und die Götter zu reden.
